Future Rearview - A retrospect into Future

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„Future Rearview – a retrospect into Future“ is an interactive installation and media artwork that covers the past and future utopias of places and people in Salzburg through documentary research.

A project by Reinhold Bidner, Sonja Prlic and Andreas Leitner

Exhibition Opening: 23.03.2017 - 7pm, Galerie periscope, Sterneckstraße 10, Salzburg.
Exhibition: 24.03. - 15.04. 2017 (Mo-Fr, 4pm-8pm)

Es ist eines der Gewinnerprojekte des Programms „Salzburg: Utopien“ im Rahmen des Jubiläumsjahres Salzburg 20.16. In einem digitalen Stadtplan kann das Publikum Schichten von Erinnerun­gen, Bildern, Klängen, Zeitungsberichten und Zukunftsvisionen freilegen und so Vergessenem, Verdrängtem, Magischem und Sentimentalem nachspüren und zugleich noch nicht Dagewesenes entdecken. Vergangen­heit und Zukunft mischen sich in diesem Kunstwerk zu einer poetischen Montage. In unserem Projekt forschen wir nach neuen Ästhetiken für digitale Kunstwerke

In „Future Rearview. Ein Rückblick in die Zukunft“ beschäftigen wir uns auf spielerische Art und Weise und mit unserer künstlerischen dokumentarisch-technologischen Handschrift mit der Salzburger Historie, mit Dingen, die in Salzburg gemacht wurden, passiert sind oder verändert wurden, beleuchten Salzburger Mythen, beziehen aber auch die Gegenwart und mögliche Zukunft mitein.

Eine zentrale Rolle in unserer Arbeit nehmen Befragungen von BürgerInnen der Stadt ein, um auf Basis von Recherche-Ergebnissen, Utopien und Möglichkeiten der Salzburger Zukunft zu erarbeiten und Zukunftsängste oder Hoffnungen aufzuzeigen. In diesen Interviews haben wir sowohl nach Erinnerungen und der Vergangenheit gefragt – z.B. ehemalige Flüchtlinge, die in den 50er Jahren in Baracken gewohnt haben –, als auch Hoffnungen und Zukunftsvisionen angesprochen.

Darauf aufbauend entsteht unser persönlicher Cluster, unsere persönliche und auf Rechercheergebnissen basierende Collage an Vergangenem – was passiert ist (oder passieren hätte sollen und verhindert wurde) –  oder aber auch an Zukünftigem – was passieren könnte oder sollte.

Vier Themencluster rahmen unsere Recherche:

  • Erfahrungen von Kommen und Gehen: Erfahrungen von Flüchtlingen aus den 50er Jahren und jetzigen Flüchtlingen, aber auch Erfahrungen von Menschen, die nach Salzburg zurückkehren oder Salzburg verlassen wollen.
  • Anfänge: Wie wurden Leute geprägt, was hat Menschen dazu bewogen, Dinge zu initiieren, was beschäftigt junge Menschen, was wollen sie erreichen?
  • Schönheit und Hässlichkeit: Hier stehen nicht die touristischen Sehenswürdigkeiten und allseits bekannten Schönheiten der Stadt im Mittelpunkt, sondern Initiativen von Menschen, die auf kleine und charmante Art und Weise das Stadtbild prägen und zum Positiven verändern (z.B. der Garten eines Obdachlosen unter der Staatsbrücke).
  • Verschwinden, Vergessen, Verlieren. Neben persönlichen Erinnerungen (wie war die erste Fahrt einer alten Dame mit der legendären Ischlerbahn?) von SalzburgerInnen möchten wir Historiker, Architekten oder Zukunftsforscher zu ihren vergangenen oder Zukunftsutopien befragen: Was hätte in der Vergangenheit möglich oder anders sein können, was wurde verhindert, was waren/sind Meilensteine oder was sind für Salzburg die größten Herausforderungen in den nächsten 30 Jahren?

Ziel unserer Arbeit ist es durch Rückblicke in die Vergangenheit positive Utopien für die Zukunft zu schaffen.

2016 fand die erste Phase des Projekts statt, in der die Interviews mit unterschiedlichen SalzburgerInnen durchgeführt wurden und mit den Umsetzungsarbeiten in der 3D-Engine gestartet wurde. Die interaktive Stadtwanderung wird im März 2017 in der Galerie Periscope im Salzburger Stadtteil Schallmoos eröffnet und ein Monat lang ausgestellt werden.

Stimmen aus den Interviews

„Es entsteht eine interessante Schichtenbildung. Immer dann wird etwas starr, wenn man nur eine Schicht erhalten möchte.“

„Jedenfalls, wenn junge Leute zusammenkommen, passiert halt etwas. In Salzburg gibt es eine lebhafte freie Kulturszene. Leute, die sagen, dass hier nix los ist, denen sollte man sofort  die Nase brechen!“

„Wenn ich achtzehn bin, möchte ich nach Berlin ziehen. Ich fühle mich in Salzburg nicht zu Hause. Es gibt hier zu wenig für Jugendliche. In der Innenstadt kann man sich nicht einmal einen Kaffee leisten.“

„Wir sind aus Siebenbürgen geflohen und im Herbst 1945 in die Stadt Salzburg gekommen. Wir haben dort im Rosittenlager, das waren ehemalige Pferdeställe, mit der Familie meines Onkels zu sechst praktisch in zwei Zimmern zusammen gewohnt.. Nachdem wir unter schwierigsten Bedingungen im Lager gelebt hatten, hatten wir dort so verschiedene Haustiere in unserer Wohnung. Das waren Flöhe, aber dann auch Wanzen und Läuse, aber die Wanzen und die Läuse, die vertragen sich ja nicht, und schließlich sind die Wanzen übriggeblieben.“

„Die Flüchtlinge haben in der Garage vom Spar geschlafen. Es war furchtbar und hat gestunken. Ich konnte dort nicht hinuntergehen.“

„Salzburg, das ist Leben wie in einem See!“

„Wie ich nach Salzburg gekommen bin, habe ich zuerst einmal zwei Wochen nur geweint. Ich habe hier nur unfreundliche Menschen getroffen.“

„Man hat uns 1947 zum Auswandern überredet. Es gab hier ja keine Arbeit. Wie ich nach zwei Jahren in Australien nach Salzburg zurückgekommen bin, habe ich den Boden geküsst!“

„Wir haben Gewand gespendet. Viele Leute machen was, aber das ist zu wenig. In Syrien ist seit acht Jahren Krieg und dann beschweren sich alle, wenn die Flüchtlinge kommen. Es gibt ein persisches Sprichwort: Die Menschheit ist ein Körper. Wenn der Fuß schmerzt, betrifft das alle. Wir bekommen den Schmerz zurück. Man hätte früher helfen müssen.“

„Salzburg ist meine Traumstadt.“

Gefördert durch

 

Team: Andreas Leitner, Sonja Prlic, Reinhold Bidner

 

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